Stereotaktische Neurochirurgie

Der stereotaktischen Neurochirurgie liegt das gleiche Prinzip wie der Neuronavigation zugrunde, die Erfassung von räumlichen Daten des Patientenkopfes und der darin befindlichen Strukturen und die Übereinstimmung dieser Daten mit präoperativ angefertigten Schichtbildern (CT, MR).

Bei der „klassischen“ Stereotaxie wird zur Gewinnung der räumlichen Daten am Patientenkopf auf diesen ein Metallring so montiert, dass zwischen diesem Ring und dem Kopf keine Beweglichkeit besteht. Auf diesen Ring wird ein Zielbügel mit einer Zieleinrichtung aufgebaut, durch die später das stereotaktische Instrument (z. B. eine Biopsie-Sonde oder eine Elektrode) in das Gehirn vorgeschoben wird und den zuvor berechneten Zielpunkt millimetergenau erreicht.

Stereotaktische Neurochirurgie Stereotaktische Neurochirurgie

Nach Montage des Zielbügels auf dem „Phantom“ zeigen die eingestellten Parameter, dass die Sonde den Zielpunkt millimetergenau erreicht.

Bei dieser rahmengeführten Stereotaxie ist es erforderlich, dass der Patient mit dem montierten Rahmen einer bildgebenden Untersuchung zugeführt wird, auf der das Zielgebiet ersichtlich ist. Falls erforderlich, können andere, zuvor angefertigte Schichtbilduntersuchungen in den Konstruktionsprozess eingebunden werden.

Dieses Verfahren hat hohe räumliche Genauigkeit und wird zur Gewebsgewinnung (Biopsie) speziell bei kleinen tief gelegenen Krankheitsherden eingesetzt. Auch zur Implantation von Elektroden (tiefe Hirnstimulation) und anderen Behandlungsformen von Bewegungsstörungen wird es eingesetzt.

Ein neues, nicht rahmengeführtes stereotaktisches Verfahren besteht in der Kombination von Navigation und dem Vorschieben von Biopsienadeln oder Ähnlichem. Hierbei wird über eine spezielle Einrichtung (Varioguide, Fa. BrainLab, Heimstetten, Deutschland) nach Eichung des Systems wie bei der Navigation die Stelle des Bohrloches festgelegt und die z. B. Nadelbiopsie vorgenommen.

 Screenshot des Navigationsbildschirms zeigt das Eindringen der Biopsiesonde in das Zielgebiet. Die Nadel befindet sich 9,3 mm vom Zielpunkt entfernt. Screenshot des Navigationsbildschirms zeigt das Eindringen der Biopsiesonde in das Zielgebiet. Die Nadel befindet sich 9,3 mm vom Zielpunkt entfernt. 
(Varioguide™, BrainLab AG)  Screenshot des Navigationsbildschirms zeigt das Eindringen der Biopsiesonde in das Zielgebiet. Die Nadel befindet sich 9,3 mm vom Zielpunkt entfernt.

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