Die „arterielle“ Revaskularisation der Herzkranzgefäße

Das Ziele der modernen Herzchirurgie ist es, durch die Auswahl des Bypassmaterials eine möglichst lange optimale Funktion (Offenheit) des Bypasses zu gewährleisten.
Neben  den Venenbypässen, die im Schnitt eine Offenheitsrate von 10 Jahren aufweisen, werden aktuell die beiden Brustwandarterien- Arteria mammaria sinistra (LIMA)  und dextra -  und die Arteria radialis (Unterarmarterie)  zur Bypassanlage verwendet (siehe auch Kap. Entnahmeverfahren).
Während sich der Gebrauch der linken A. mammaria interna bereits aufgrund exzellenter Langzeitergebnisse als goldener Standard etabliert hat, so stehen die Untersuchungsergebnisse von Langzeitstudien bezüglich der anderen Arterien, vor allem der A. radialis noch aus.
Fest steht jedoch bereits jetzt, dass besonders jüngere Patienten von der Verwendung ausschließlich arteriellen Bypassmaterials profitieren und länger beschwerdefrei sind, wenn bestimmte Faktoren wie Begleiterkrankungen und der Zustand der Herzkranzgefäße berücksichtigt werden.
Die Arteria radialis findet etwa bei

  • Patienten unter 70 Jahren und
  • bei mangelnder Qualität bzw. Verfügbarkeit der Beinvenen (Varizen, nach  kosmetischer Entfernung, Operationen und Unfällen, Entzündungen, etc.).Anwendung.

Die Entscheidung bezüglich der verwendeten Bypaßgefäße wird individuell und dem Patienten angepasst getroffen und vor dem Eingriff mit ihm besprochen.
An der Herzchirurgie Salzburg wird die komplett arterielle Revaskulation auch im Rahmen von Eingriffen ohne Herzlungenmaschine (siehe auch Kap. OPCAB) durchgeführt.
 

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Letzte Änderung: 12.02.2024
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