Wintersportstatistik 2007/2008 der Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie
Wintersportstatistik 2007/2008 der Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie

Wintersportstatistik 2007/2008 der Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie

Unter 30-Jährige verletzten sich am häufigsten – die meisten Schwer- und Schwerstverletzten sind über 60

SALZBURG. Der letzte Schwung vor dem Einkehrschwung zu Mittag und schon ist es passiert. Ein Sturz und das verdrehte Knie schmerzt. – Ein typischer Schiunfall. 504 PatientInnen und Patienten wurden in der Wintersaison 2007/2008 nach Verletzungen beim Wintersport an der Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie versorgt. Fast 40 Prozent der erwachsenen verletzten SchifahrerInnen waren übergewichtig.

Im Vergleich zur vorangegangen Saison ist die Zahl der  Pistenunfälle in der Wintersaison 2007/2008 von 448 auf 504 leicht angestiegen. Die Zahlen zeigen deutlich, dass sich sowohl Kinder als auch Erwachsene mit knapp 70 Prozent am häufigsten beim Schifahren verletzen. Die meisten Verletzten sind unter 30 Jahre alt. Der prozentuell höchste Anteil schwerer und schwerster Verletzungen fand sich in der Gruppe der über 60 Jährigen. Seit 1993 erhebt die Universitätsklinik f. Unfallchirurgie und Sporttraumatologie 2-mal jährlich die Daten von Winter- und Sommersportverletzten.

Für 504 Personen endete in der Saison 2007/08 ein Wintersporttag an der Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie der Salzburger Landeskliniken. „Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der behandelten Personen nur leicht verändert“, sagt Prim. Univ.-Prof. Dr. Herbert Resch, Vorstand der Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie. „Fast 70 Prozent aller behandelten Personen (346), war mit Schiern unterwegs. 94 Personen verunglückten mit dem Snowboard, 28 beim Eislaufen, 19 verletzten sich beim Rodeln und 17 beim Langlaufen.“ Die Zahlen zeigen, dass der mit Abstand größte Teil der Wintersportunfälle – fast 90 Prozent – beim Schifahren oder Snowboarden passiert.

Männer als „Sturzsieger“: Sie verletzen sichhäufiger und schwerer als Frauen

Männer führen die Unfallstatistiken im Wintersport mit mehr als 60 Prozent an. Davon kam wiederum mehr als die Hälfte kam mit leichten Verletzungen davon. Im Vergleich zu den insgesamt 201 verletzten Frauen, zogen sich die Männer auch die meisten schweren Verletzungen zu. „Die unter-30-Jährigen verunfallten deutlich am häufigsten. Der prozentuell höchste Anteil der Schwer- und Schwerstverletzten fand sich allerdings in der Altersgruppe der über 60-Jährigen“, sagt Resch. Knie, Schulter und Wirbelsäule sind am häufigsten verletzt. „Vor allem die Verletzungen im Bereich des Kniegelenks zeigten sich als deutlich zunehmend“, sagt Dr. Clemens Hübner, Oberarzt an der Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie. „Auffällig ist, dass fast 40 Prozent aller Alpinschi-Patientinnen und Patienten übergewichtig waren. Der durchschnittliche Body-Maß-Index lag bei 24,3“, sagt Hübner. Mit 55 Prozent führt der „Sturz im Schwung“ die Liste der häufigsten Unfallarten an. Die Kollision mit anderen Pistenbenützern oder Gegenständen liegt mit zwölf Prozent auf Platz zwei.

Auch bei den verletzten Snowboarderinnen und Snowboardern waren 18,2 Prozent übergewichtig. Fast alle Verletzten waren unter 30 Jahre alt. „Bei den Snowboardern sind Handgelenk, Schulter, Kopf und Arme die am meisten betroffenen Körperregionen“, sagt OA Hübner.

Ermüdung: Unfallrisiko steigt kurz vor den Einkehrschwüngen zu Mittag und am Abend

Die Statistik zeigt deutlich, dass mit sinkender Aufmerksamkeit und steigender Müdigkeit knapp vor Mittag und am späten Nachmittag – kurz vor der letzten Abfahrt – auch die Anzahl der Unfälle steigt. „Die meisten verletzen sich zwischen elf und zwölf bzw. von 15 bis 16 Uhr“, sagt Hübner. Die Pistenverhältnisse haben ebenfalls großen Einfluss auf das Unfallrisiko. So wurden den SchifahrerInnen in der vergangenen Saison vor allem Kunst- bzw. Pulverschnee zum Verhängnis. Generell gilt jedoch: Je besser die körperliche Fitness der WintersportlerInnen, desto weniger Risiko stellen äußere Gegebenheiten wie Pistenverhältnisse dar.

Wer Köpfchen hat, schützt sich:Wintersport mit Helm und Protektoren

Obwohl das Bewusstsein auch beim Wintersport den Kopf mit einem Helm zu schützen, zugenommen hat, stellen Kopfverletzungen noch immer einen erheblichen Anteil in der Statistik. „Bei 12,7 Prozent aller Alpinschisportverletzungen der vergangenen Saison, war der Kopf betroffen“, sagt Prim. Univ. Prof. DDr. Anton Wicker, Vorstand der Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation. Bei den SnowboarderInnen liegen Kopfverletzungen sogar auf Platz zwei der bei Unfällen verletzten Körperregionen. „Es sind in erster Linie Kopfverletzungen, die sehr ernste Konsequenzen haben“, spricht Wicker aus der Praxis. Bei Kindern wird vermehrt auf den Kopfschutz geachtet, bei Erwachsenen fehle dieses Bewusstsein zum Großteil noch. Gerade bei SnowboarderInnen rät Wicker zusätzlich zu Rückenprotektoren und Gelenksschonern: „Handgelenksverletzungen bei Snowboardern können durch das Tragen passender Gelenksschoner leicht verhindert werden.“

Je besser Erwachsene ausgerüstet und für den Wintersport vorbereitet sind, desto geringer ist das Verletzungs- und Unfallrisiko und desto seltener endet ein schöner Wintersporttag in der Klinik.

Patient im Bild:
Hermann Limmert, der sich am vergangenen Wochenende beim Skifahren die Schulter verletzte und von Prim. Univ.-Prof. Dr. Herbert Resch operiert wurde.
 
DGKS im Bild:
Susanne Ehrschwendtner, Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester (DGKS) auf der Klassestation der Universitätsklinik f. Unfallchirurgie und Sporttraumatologie

 

Fragen an:
 Mag. Mick Weinberger
Leiterin PR und Kommunikationsmanagement
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