Paracelsus 10.000

Die Paracelsus 10.000 Studie ist eine epidemiologische Studie mit dem Ziel, den Gesundheitszustand der Salzburger Bevölkerung auf einem hohen Standard wissenschaftlich zu untersuchen. Auf diese Weise können Krankheiten in Zusammenhang mit Alter, Herkunft und anderen demographischen Daten gebracht werden. Diese Erkenntnisse helfen dabei, die häufigsten Krankheiten und deren Ursprung besser zu verstehen und vorzubeugen.

Paracelsus 10000

Mit 10.000 Probanden ist das Projekt die größte Studie Österreichs. Der erste Teil der Studie wurde im März 2020 mit dem 10.000. Probanden abgeschlossen. Zum zweiten Teil der Studie, dem sogenannten Follow Up, werden alle Probanden ein weiteres Mal zu einer Folgeuntersuchung eingeladen. Diese findet im Abstand von ca. fünf Jahren nach der ersten Studienphase statt.

Um eine repräsentative Stichprobe zu erhalten, wurden die Probanden im ersten Teil zufällig ausgewählt und eingeladen. Dabei wurden die zwischen 40 und 69 Jahre alten Probanden in 3 Gruppen eingeteilt mit einer gleichen Verteilung von Frauen und Männern. Die Teilnahme an der Studie dauerte ca. einen halben Tag und beinhaltete unterschiedlichste Untersuchungen wie Messung der Körpergröße, Gewicht, Bauchumfang und Blutdruck. Es wurde ein Blutbild erstellt mit Parametern wie LDL- und HDL-Cholesterin, Triglyceride, Kreatinin, Hämoglobinwert etc. Auch Harn und Stuhl wurden untersucht, zusätzlich wurde eine genetische Analyse erstellt. Zudem wurde ein Ultraschall der Halsschlagader und ein EKG angefertigt, zwei wichtige Parameter für erhöhtes Schlaganfallrisiko. Um auch die familiäre Krankengeschichte mit den Daten in Zusammenhang zu bringen, wurde ein ausführliches Anamnesegespräch geführt. Neben den häufigsten Krankheiten wurden auch Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel abgefragt. Zudem wurden Fragen zur Stimmung, Reizbarkeit, zu traumatischen Erlebnissen und Ängsten gestellt, so wurde ein Einblick in die psychische Gesundheit des Probanden gewährleistet. Ein weiterer wichtiger Teil der Untersuchung war der Fragebogen zum Lebensstil. Dabei wurde nicht nur detailliert nach dem Rauch- und Alkoholkonsum, sondern auch nach Sexualverhalten, der Wohnsituation, körperlicher Belastung, und vielem mehr gefragt. Ein weiterer Fragebogen beschäftigte sich mit der Ernährung. Diese Basisuntersuchungen wurden bei jedem Probanden durchgeführt, wobei ca. ein Viertel der Studienteilnehmer intensiver untersucht wurde. Diese Probanden erhielten zusätzlich eine Messung des Muskel-Fett-Anteils, der Lungenfunktion und eine Knöchel-Arm-Index-Messung, bei der die Differenz des Blutdrucks von Arm und Knöchel berechnet werden, um mögliche Verschlusskrankheiten zu entdecken. Außerdem trugen die Probanden sieben Tage lang einen Movisens, der Bewegungen aufzeichnete. Dieser liefert Daten, wie oft und lange der Proband steht, sitzt, liegt, geht, und rennt. Diese Messung wurde in Kombination mit einem 7-Tage-Bewegungsprotokoll ausgewertet.  Außerdem füllten die Probanden einen detaillierten 7-Tage- Ernährungsfragebogen aus, aus dem Informationen zum Anteil der Proteine, verschiedener Kohlenhydrate, Fette, Spurenelemente, Vitamine, Mineralien etc. gezogen werden können. Um einen möglichen Diabetes zu erkennen und dem vorzubeugen, wurden die Studienteilnehmer einem Glukose-Toleranz-Test unterzogen. Eine dritte Probandengruppe, die ungefähr ein Achtel ausmachte, wurde einem Fitnesstest via Ergometer unterzogen. Zusätzlich wurde die Knochendichte, Leberelastizität und Verkalkung der Herzkranzgefäße gemessen.

Paracelsus 10000

Das besondere an der Paracelsus 10.000 Studie sind die vielen verschiedenen Untersuchungen, die ein sehr breites Spektrum an Informationen liefern und einen Einblick in den Gesundheitszustand der Salzburger Bevölkerung geben. In Kombination können so die Zusammenhänge verschiedener Krankheiten untersucht werden. Im Fokus stehen Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen sowie erhöhtes Schlaganfallrisiko und neurodegenerative Erkrankungen. In welchem Zusammenhang stehen Ernährung, Sport und der Cholesterinwert? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden, wenn bereits ein Elternteil einen Schlaganfall hatte? Wie steht dies in Zusammenhang mit dem Lebensstil und psychischer Belastung? Viele Fragestellungen können nun durch die große Probandenzahl statistisch hochqualitativ beantwortet werden und leisten so auch einen wichtigen Beitrag zur Vorsorge. Je mehr wir über die Zusammenhänge und Entstehungen von Krankheiten wissen, desto erfolgreicher können wir diesen vorbeugen und ihnen entgegenwirken.

Durch die Teilnahme an der Studie profitierten die Probanden vom Vorteil einer kostenlosen Gesunden-Untersuchung und erhielten einen Befund der Untersuchungen. Nach Auswertung der Daten werden sie über die Ergebnisse der Studie informiert.

Da die Ergebnisse der Untersuchungen sehr sensible Daten sind, legen wir großen Wert auf Datenschutz. Es haben nur eine eingeschränkte Anzahl von Mitarbeitern Zugang zu den Daten, die zudem anonymisiert werden.

Das Team der Paracelsus 10.000 Studie besteht sowohl aus ÄrztInnen und wissenschaftlichen MitarbeiterInnen als auch aus PraktikantInnen und StudentInnen. Die Zusammenarbeit verschiedener Kliniken und unterschiedlicher Berufsgruppen führt dabei zu einem erfolgreichen Team mit breitgefächertem Wissen. Die interdisziplinäre Kooperation ist dabei von besonderer Wichtigkeit und zeichnet das Paracelsus 10.000 Projekt besonders aus.

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an das Paracelsus Team:

Fachärztin

Ludmilla  Kedenko

Dr. Ludmilla Kedenko, PhD

Sekundarärztin

Isabella  Gostner

Dr. Isabella Gostner

E-Mail:i.gostner@salk.at

PMU Mitarbeiterin

Vanessa  Frey

Vanessa Frey, MSc PhD

E-Mail:v.frey@salk.at

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Letzte Änderung: 23.02.2024
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