Magen

Magenprobleme treten bei einer Vielzahl von Personen auf und fast jeder vierte Österreicher leidet darunter. Die Symptome können von einem gewissen Unwohlsein, über Übelkeit und Erbrechen, bis hin zu Oberbauchschmerzen reichen. Eine der häufigsten Ursachen für diese Symptomkomplexe ist eine Entzündung der Magenschleimhaut, eine sogenannte Gastritis. Diese Entzündungen können in fulminanter Ausprägung auch zu einem Ulcus ventriculi, auch als Magengeschwür bekannt, führen. Solche entzündliche Läsionen können auch Blutungen auslösen und im Extremfall die Magenwand perforieren, sodass der Patient sofort ärztliche Hilfe benötigt und operiert werden muss. Beim Auftreten einer chronischen Magenschleimhautentzündung, wie auch beim Magengeschwür selbst, ist von Patientenseite immer Vorsicht geboten, und die Beschwerden sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Aus diesen Erkrankungsbildern kann sich nämlich auch ein bösartiger Tumor (Magenkrebs) entwickeln. Ebenso kann ein sogenannter Riesenfaltenmagen (Morbus Ménéntriere) zu einem Magenkarzinom führen. Auch hier sollten sich Patienten in ärztliche Betreuung begeben, um frühzeitig einer Krebserkrankung vorzubeugen.

Symptome bei Magenerkrankungen

Die typischen Symptome sind in der Regel Übelkeit, Erbrechen, oder ein Druckgefühl im Oberbauch. Dieses Druckgefühl kann sich auch als stechender oder ziehender Schmerz manifestieren. Zumeist verschlechtert sich die Symptomatik bei Nahrungsaufnahme und die Patienten klagen zudem über Völlegefühl und Blähungen. Gerade bei einer diagnostizierten Gastritis sollte der Patient auf seine Ernährung achten und Kaffee, Alkohol sowie scharfe Gewürze meiden. 
Bei Auftreten von schwerwiegenden Magenbeschwerden, welche mit Blutungen vergesellschaftet sind, kann es vorkommen, dass der Patient einen sogenannten schwarzen Teerstuhl (Meläna) entwickelt. Dieser bildet sich aus verdauten Blutbestandteilen und ist ein ernstzunehmender Indikator dafür, dass der Patient sobald als möglich einen Arzt aufsuchen sollte. 

Diagnostik bei Magenerkrankungen

Das am häufigsten eingesetzte und zuverlässigste Instrument in der Diagnosestellung bei Magenerkrankungen ist die Magenspiegelung (Gastroskopie). Im Zuge dieser Untersuchung kann der Arzt mittels Kamera in „das Innere“ der Patienten sehen.  Dabei können Proben (Biopsien) entnommen werden und auch das Bakterium Helicobacter pylori, welches sehr häufig für Magengeschwüre verantwortlich ist, sehr zuverlässig diagnostiziert oder auch ausgeschlossen werden.
Zur weiterführenden Diagnostik dient auch die Computertomographie oder die klassische Röntgenuntersuchung. Weiters kann mit einer speziellen Ultraschalluntersuchung, der sogenannten Endosonographie, während der Magenspiegelung, die Magenwand von innen genau untersucht werden. Ebenso kann ein spezielles Schluckaktröntgen zur genauen Beurteilung des Vorganges der Nahrungsaufnahme durchgeführt werden. Diese speziellen Untersuchungen werden im Endoskopie – Zentrum der Universitätsklinik für Chirurgie in Salzburg mit hoher Frequenz und Qualität durchgeführt und für alle Patienten angeboten.

Therapie bei Magenerkrankungen

Vor allem bei der Diagnose einer Gastritis oder eines Magengeschwüres sollte zuerst eine Änderung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten durch die betroffenen Patienten erfolgen.  Es gilt Gifstoffe (Noxen) wie Alkohol und Rauchen, aber auch Kaffee, gepökeltes Fleisch oder scharfe Gewürze zu meiden. Zusätzlich werden in der Regel säureblockierende Medikamente, sogenannte Protonenpumpenhemmer (PPI) in der Therapie eingesetzt. Beim Vorliegen einer Besiedelung mit dem Bakterium Helicobacter pylori muss zusätzlich eine spezielle Antibiotikakur für ein bis zwei Wochen durchgeführt werden. Kommt es innerhalb von 3 Wochen nicht zur Abheilung eines Magengeschwüres unter dieser Therapie, sollte eine Kontrolluntersuchung mittels Magenspiegelung erfolgen, da bereits der Verdacht besteht, dass sich ein bösartiger Tumor (Magenkrebs) gebildet haben könnte.
Seltene Erkrankungsbilder wie Magenpolypen werden in der Regel rein endoskopisch mittels Gastroskopie (Magenspiegelung) behandelt und abgetragen. Für sogenannte GIST – Tumore (Gastrointestinale Stromatumore) gibt es an der Universitätsklinik für Chirurgie in Salzburg ein multimodales Therapiekonzept. Diese Tumore werden in der Regel minimalinvasiv und magenerhaltend operiert und danach in Abhängigkeit von der feingeweblichen Untersuchung (Histologie) mit einem speziellen Medikament weiter therapiert.

Vorsorge und Früherkennung bei Magenerkrankungen

Um Magenerkrankungen vorzubeugen ist prinzipiell eine ausgewogene Ernährung einer der wichtigsten Faktoren. Diese sollte vitamin- und ballaststoffreich sowie möglichst fettarm sein. Außerdem gilt es auch Geräuchertes und Gepökeltes in Maßen zu genießen, da gerade jene Nahrungsmittel in der Entstehung von Magenkrebs einen negativen Einfluss haben können.
Neben vermehrtem Alkohol- und Kaffeekonsum kann vor allem Rauchen und die Verwendung verschiedenster blutverdünnender und schmerzstillender Medikamente (NSAR) zu einer Entstehung von Magenerkrankungen führen. Zusätzlich können psychische Belastungen und Stress diesen Prozess beschleunigen. Personen die an immer wiederkehrenden Magenschmerzen leiden, bzw. Schmerzen aufweisen, welche  in der Regel länger als eine Woche anhalten, sollten dringend einen Spezialisten konsultieren. Bei jenen Patienten sollte eine frühzeitige Abklärung und gegebenfalls Diagnosestellung erfolgen.

 

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Letzte Änderung: 18.04.2024
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